RS OGH 1954/1/27 3Ob816/53, 7Ob195/55, 8Ob314/66, 5Ob60/69, 7Ob56/71, 1Ob169/71, 1Ob122/72, 4Ob569/7

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 27.01.1954
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Norm

ABGB §879 Abs2 Z4 DI

Rechtssatz

Die Aufzählung der auf Seite des Benachteiligten erforderlichen Voraussetzungen für den Wucherbegriff ist nicht taxativ. Neben Leichtsinn, Zwangslage, Verstandesschwäche und Unerfahrenheit kommen auch noch andere Umstände auf Seite des Benachteiligten in Betracht, wie Unkenntnis des Wertes seiner eigenen Leistung, zu grosse Vertrauensseligkeit und dergleichen mehr.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 816/53
    Entscheidungstext OGH 27.01.1954 3 Ob 816/53
    Veröff: SZ 27/19
  • 7 Ob 195/55
    Entscheidungstext OGH 27.04.1955 7 Ob 195/55
    Ähnlich; Beisatz: Gehässigkeit gegenüber Familienangehörigen. (T1)
  • 8 Ob 314/66
    Entscheidungstext OGH 20.12.1966 8 Ob 314/66
    Beisatz: So schon JBl 1954 S 436. Der Bewucherten muß jene tatsächlichen Umstände, aus deren er das Vorliegen der subjektiven Voraussetzungen des Wuchers ableitet, behaupten. (T2)
  • 5 Ob 60/69
    Entscheidungstext OGH 14.05.1969 5 Ob 60/69
  • 7 Ob 56/71
    Entscheidungstext OGH 12.05.1971 7 Ob 56/71
    nur: Unkenntnis des Wertes seiner eigenen Leistung. (T3) Veröff: SZ 44/71
  • 1 Ob 169/71
    Entscheidungstext OGH 24.06.1971 1 Ob 169/71
  • 1 Ob 122/72
    Entscheidungstext OGH 05.07.1972 1 Ob 122/72
  • 4 Ob 569/78
    Entscheidungstext OGH 24.10.1978 4 Ob 569/78
  • 7 Ob 741/79
    Entscheidungstext OGH 24.04.1980 7 Ob 741/79
    Auch; Beisatz: Auch zu grosse Vertrauensseligkeit und Abhängigkeit insbesondere im Zusammenhang mit dem Ausmass des Missverhältnisses zwischen Leistung und Gegenleistung kann jene Unwirtschaftlichkeit des Bewucherten begründen, die die entsprechende Wahrnehmung seiner Insassen verhindert, die bewusste Ausnützung dieser Unwirtschaftlichkeit des Vertragspartners, um übermässigen Gewinn zu erzielen, genügt zur subjektiven Seite der Ausbeutung durch den Wucherer. (T4)
  • 5 Ob 741/81
    Entscheidungstext OGH 22.12.1981 5 Ob 741/81
    Auch; nur: Die Aufzählung der auf Seite des Benachteiligten erforderlichen Voraussetzungen für den Wucherbegriff ist nicht taxativ. (T5) Beis wie T4 nur: Unwirtschaftlichkeit des Bewucherten, die die entsprechende Wahrnehmung seiner Insassen verhindert. (T6)
  • 7 Ob 714/82
    Entscheidungstext OGH 10.03.1983 7 Ob 714/82
    Zweiter Rechtsgang zu 7 Ob 741/79
  • 1 Ob 624/85
    Entscheidungstext OGH 13.11.1985 1 Ob 624/85
    Auch; nur T5
  • 7 Ob 643/89
    Entscheidungstext OGH 19.10.1989 7 Ob 643/89
    Beis wie T4; Beisatz: 3 Voraussetzungen; 1) auffallendes, objektives Mißverhältnis, 2) Unwirtschaftlickeit des Bewucherten, 3) Ausbeutung durch den Wucherer. (T7) Veröff: JBl 1990,803 (Buchegger)
  • 8 Ob 502/93
    Entscheidungstext OGH 25.03.1993 8 Ob 502/93
    Vgl auch; nur: Die Aufzählung der auf Seite des Benachteiligten erforderlichen Voraussetzungen für den Wucherbegriff ist nicht taxativ zu große Vertrauensseligkeit. (T8) Veröff: SZ 66/41
  • 7 Ob 170/02d
    Entscheidungstext OGH 07.08.2002 7 Ob 170/02d
    Vgl; nur T5
  • 7 Ob 89/17i
    Entscheidungstext OGH 14.06.2017 7 Ob 89/17i

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1954:RS0016869

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

12.07.2017
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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