TE OGH 2010/12/23 14Os143/09z

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Veröffentlicht am 23.12.2010
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Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat am 23. Dezember 2010 durch den Hofrat des Obersten Gerichtshofs Dr. Lässig als Vorsitzenden, die Hofrätin des Obersten Gerichtshofs Mag. Hetlinger, den Hofrat des Obersten Gerichtshofs Mag. Lendl sowie die Hofrätinnen des Obersten Gerichtshofs Mag. Marek und Dr. Bachner-Foregger in Gegenwart der Richteramtsanwärterin Mag. Prammer als Schriftführerin in der Strafsache gegen Helmut E***** und andere Angeklagte wegen des Verbrechens der Untreue nach § 153 Abs 1 und Abs 2 zweiter Fall StGB und weiterer strafbarer Handlungen über die Nichtigkeitsbeschwerden und die Berufungen der Angeklagten Helmut E*****, Dkfm. Johann Z***** und Mag. Peter N***** sowie die Berufung der Haftungsbeteiligten G***** Privatstiftung gegen das Urteil des Landesgerichts für Strafsachen Wien als Schöffengericht vom 4. Juli 2008, GZ 122 Hv 31/07h-1933, in Anwesenheit des Vertreters der Generalprokuratur, Generalanwalt Mag. Bauer, der Angeklagten Helmut E*****, Dkfm. Johann Z***** und Mag. Peter N***** sowie ihrer Verteidiger Mag. Dr. Stranzinger, Univ.-Doz. DDr. Lewisch, Dr. Mertens, Mag. Schmieder und Dr. Breuer, des Vertreters der Haftungsbeteiligten G***** Privatstiftung Rechtsanwalt Dr. Brand sowie der Vertreter der Privatbeteiligten B***** AG Rechtsanwälte Mag. Rexef und Mag. Führlinger zu Recht erkannt:

Spruch

1. In teilweiser Stattgebung der Nichtigkeitsbeschwerden der Angeklagten Helmut E*****, Dkfm. Johann Z***** und Mag. Peter N***** sowie aus deren Anlass wird das angefochtene Urteil, das im Übrigen unberührt bleibt, in den

Helmut E***** betreffenden Schuldspruchpunkten I/A/1/e, I/B/2, II/1/1 (1) d, II/2/b im Umfang der Aufstockung des Kredits um 10 Mio USD, II/4, II/5, V/1 bis 5 sowie XI,

Dkfm. Johann Z***** betreffenden Schuldspruchpunkten II/2/b im Umfang der Aufstockung des Kredits um 10 Mio USD, II/2/e, II/4 sowie V/3 und 4 sowie

Mag. Peter N***** betreffenden Schuldspruchpunkten III/1 in Verbindung mit I/A/1/c und d, III/2 in Verbindung mit II/2/b im Umfang der Aufstockung des Kredits um 10 Mio USD sowie in Verbindung mit II/2 c bis f, II/3 und II/4, III/3 in Verbindung mit V/1 bis 5, III/4 in Verbindung mit II/5 „in Bezug auf die dortigen Punkte II/5/a, b, c und f“ sowie V/6 

und in den diese Angeklagten betreffenden Strafaussprüchen (einschließlich der Anrechnung der Vorhaft des Angeklagten Helmut E*****) und in dem

Helmut E***** betreffenden Privatbeteiligtenzuspruch an die B***** AG, *****, im Ausmaß von 6.828.252 Euro „(Pensionsabfindung)“ und 8.630.977,93 Euro („O***** weitere 10 Mio USD“) sowie in den

Dkfm. Johann Z***** und Mag. Peter N***** betreffenden Privatbeteiligtenzusprüchen an die B***** AG, *****, im Ausmaß von 8.630.977,93 Euro („O***** weitere 10 Mio USD“) und im

die G***** Privatstiftung betreffenden Ausspruch nach § 20 Abs 4 StGB (5.087.098 Euro) aufgehoben und

im Umfang der Aufhebung

1.1. mit Ausnahme des Helmut E***** betreffenden Schuldspruchpunkts I/A/1/e eine neue Hauptverhandlung angeordnet und die Sache an das Landesgericht für Strafsachen Wien verwiesen sowie

1.2. gemäß § 288 Abs 2 Z 3 StPO in der Sache selbst erkannt:

Helmut E***** wird vom Vorwurf, er habe

„(I)

A) die ihm als Vorsitzender des Vorstands durch Rechtsgeschäft eingeräumte Befugnis, über das Vermögen der B***** zu verfügen, wissentlich missbraucht und dadurch - gemeinsam mit den ihm zu Anklagepunkt II zur Last gelegten Straftaten - der B***** einen 50.000 Euro um das etwa 34.000-fache übersteigenden Vermögensnachteil von rund 1,72 Milliarden Euro zugefügt, indem er in Wien

1) trotz der schlechten finanziellen Lage des Dr. F*****, des Umstands, dass eine Rückzahlung der Mittel unwahrscheinlich war, obgleich die von Dr. F***** als Sicherheit zur Verfügung gestellten Vermögenswerte das aushaftende Obligo weit unterschritten, und trotz der bereits eingetretenen Überschreitung der Höchstgrenze für Großveranlagungen

e) von Frühjahr 1998 bis September 1998 Dr. Wolfgang F*****, den Machthaber der Kreditnehmer Fi***** Ltd, Gl***** Ltd und St***** Ltd bewegte, deren einseitig hochriskante, spekulativ mit Kreditmitteln des B*****-Konzerns erworbene Finanzinstrumente, mit denen bei einem bis zum gesamten Kapital reichenden Verlustpotential auf den gegenüber dem USD fallenden japanischen Yen gesetzt worden war, beizubehalten und nicht zu liquidieren, wodurch der B***** zwischen August und 16. Oktober 1998 ein in nicht rückgeführten Krediten gelegener weiterer 50.000 Euro übersteigender Schaden im Ausmaß der Differenz zwischen der hingegebenen Kreditvaluta von 550 Millionen USD und dem schon durch Anklagepunkt II.1.1. entstandenen Schaden, sohin von rund 46 Millionen Euro entstand“, gemäß § 259 Z 3 StPO freigesprochen.

2. Im Übrigen werden die Nichtigkeitsbeschwerden verworfen.

3. Mit ihren Berufungen wegen des Ausspruchs über die Strafe und wegen des Helmut E***** betreffenden Privatbeteiligtenzuspruchs an die B***** AG, *****, im Ausmaß von 6.828.252 Euro „(Pensionsabfindung)“ und 8.630.977,93 Euro „('O*****' weitere 10 Mio USD)“ sowie wegen des Dkfm. Johann Z***** und Mag. Peter N***** betreffenden Privatbeteiligtenzuspruchs an die B***** AG, *****, im Ausmaß von 8.630.977,93 Euro „('O*****' weitere 10 Mio USD)“ werden die genannten Angeklagten und die Haftungsbeteiligte G***** Privatstiftung mit ihrer Berufung gegen den Ausspruch über die Abschöpfung der Bereicherung auf diese Entscheidung verwiesen.

4. Die Berufung des Angeklagten Helmut E***** gegen den zu Lasten der G***** Privatstiftung ergangenen Ausspruch über die Abschöpfung der Bereicherung wird zurückgewiesen.

5. Den Berufungen der Angeklagten wegen des Privatbeteiligtenzuspruchs an die B***** AG, *****, im Ausmaß von 67.689.215,66 Euro „('O*****' 80 Mio USD)“ wird Folge gegeben und die B***** AG, *****, mit diesem Anspruch gemäß § 366 Abs 2 StPO auf den Zivilrechtsweg verwiesen.

6. Für die verbleibenden Schuldsprüche werden unter Anwendung des § 28 Abs 1 StGB nach dem zweiten Strafsatz des § 153 Abs 2 StGB

6.1. Helmut E***** unter Bedachtnahme gemäß § 31 Abs 1 StGB auf das Urteil des Landesgerichts für Strafsachen Wien vom 21. Mai 2008, GZ 122 Hv 34/07z-52, sowie unter Anwendung des § 40 StGB zu einer Zusatzfreiheitsstrafe von siebeneinhalb Jahren und

6.2. Dkfm. Johann Z***** zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt.

7. Über die Anrechnung der von Helmut E***** in Vorhaft zugebrachten Zeit hat - unter Berücksichtigung der Anrechnung von Vorhaft auf die im Verfahren AZ 122 Hv 34/07z des Landesgerichts für Strafsachen Wien verhängte Strafe - das Erstgericht zu entscheiden.

8. Den Angeklagten Helmut E*****, Dkfm. Johann Z***** und Mag. Peter N***** fallen auch die Kosten des Rechtsmittelverfahrens zur Last.

Text

Gründe:

Soweit im Verfahren über die hier gegenständlichen Nichtigkeitsbeschwerden relevant wurden mit dem angefochtenen Urteil (das auch unangefochten gebliebene Freisprüche der folgend Genannten enthält) Helmut E*****, Dkfm. Johann Z***** und Mag. Peter N***** jeweils des Verbrechens der Untreue nach § 153 Abs 1 und Abs 2 zweiter Fall StGB sowie jeweils mehrerer Vergehen nach § 255 Abs 1 Z 1 AktG, Mag. Peter N***** mit Ausnahme des Schuldspruchpunkts V/6 als Beitragstäter nach § 12 dritter Fall StGB und Helmut E***** zudem des Verbrechens des schweren Betrugs nach §§ 146, 147 Abs 3 StGB sowie mehrerer Vergehen nach § 41 Z 1 (nicht auch Z 2) PSG schuldig erkannt.

Nach dem Schuldspruch haben

„(I) Helmut E*****

A) die ihm als Vorsitzenden des Vorstands durch Rechtsgeschäft eingeräumte Befugnis, über das Vermögen der B***** zu verfügen, wissentlich missbraucht und dadurch - gemeinsam mit den ihm zu Anklagepunkt II zur Last gelegten Straftaten - der B***** einen 50.000 Euro um das etwa 34.000-fache übersteigenden Vermögensnachteil von rund 1,72 Milliarden Euro zugefügt, indem er in Wien

1) trotz der schlechten finanziellen Lage des Dr. F*****, des Umstands, dass eine Rückzahlung der Mittel unwahrscheinlich war, obgleich die von Dr. F***** als Sicherheit zur Verfügung gestellten Vermögenswerte das aushaftende Obligo weit unterschritten, und trotz der bereits eingetretenen Überschreitung der Höchstgrenze für Großveranlagungen

a) entfällt

b) entfällt

c) am 9. September 1999 unter wissentlicher Missachtung der in Anklagepunkt II/1/1/(2) angeführten Pflichten der Ro***** Ltd einen Kredit von 20 Millionen Euro gewährte, wodurch der B***** unverzüglich ein in nicht rückgeführter Kreditvaluta gelegener Schaden in Höhe des Darlehens von 20 Millionen Euro entstand;

d) im September 2000 unter wissentlicher Missachtung der in Anklagepunkt II/1/1/(2) angeführten Pflichten mit Dr. F***** die Bereitstellung von 18 Millionen USD für Margin-Calls vereinbarte und deren Überweisung am 29. September 2000 über die A*****, Schaan, an die C***** Ltd veranlasste, wodurch der B***** ein Schaden von 20.343.873 Euro entstand (Ca*****);

e) von Frühjahr 1998 bis September 1998 Dr. Wolfgang F*****, den Machthaber der Kreditnehmer Fi***** Ltd, Gl***** Ltd und St***** Ltd bewegte, deren einseitig hochriskante, spekulativ mit Kreditmittel des B*****-Konzerns erworbene Finanzinstrumente, mit denen bei einem bis zum gesamten Kapital reichenden Verlustpotential auf den gegenüber dem USD fallenden japanischen Yen gesetzt worden war, beizubehalten und nicht zu liquidieren, wodurch der B***** zwischen August und 16. Oktober 1998 ein in nicht rückgeführten Krediten gelegener weiterer 50.000 Euro übersteigender Schaden im Ausmaß der Differenz zwischen der hingegebenen Kreditvaluta von 550 Millionen USD und dem schon durch Anklagepunkt II/1/1 entstandenen Schaden, sohin von rund 46 Millionen Euro entstand;

2) entfällt

B) im November 2000 in Wien mit dem Vorsatz, sich durch das Verhalten der Getäuschten um insgesamt 6.828.252 Euro unrechtmäßig zu bereichern, den Vorsitzenden des Aufsichtsrats der B*****, Günter W*****, und - teilweise - durch diesen die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats durch Täuschung über Tatsachen, nämlich

? seine zu den Anklagepunkten II/1 beschriebenen Gestionen und die dadurch bewirkten Verluste,

? die im Laufe des Jahres 2000 eingetretenen Verluste,

? seine in den Anklagepunkten I/A/1/d, I/A/1/e, II/1, II/2/e und II/2/f, II/3 sowie V dargestellten Handlungen und die Umstände, unter denen die dort angeführten Verluste tatsächlich zustande gekommen sind, verleitet,

1) entfällt

2) am 23. November 2000 der Abfindung der Anwartschaftsrechte Helmut E*****s und dessen Ehegattin Ruth E***** auf eine vertraglich vereinbarte Betriebspension zuzustimmen und die am 24. November 2000 erfolgte Auszahlung zu veranlassen, wodurch der B***** ein Schaden von 6.828.252 Euro (93.958.797 S) entstand;

(II) Helmut E***** als Vorsitzender und Dkfm. Johann Z***** als Mitglied des Vorstands teilweise im bewussten und gewollten Zusammenwirken - teilweise auch gemeinsam mit Mag. N***** (siehe Anklagepunkt III) - als Mittäter die ihnen durch Rechtsgeschäft eingeräumte Befugnis, über das Vermögen der B***** AG, vormals B*****, und des B*****-Konzerns (§ 15 Abs 1, 2 AktG; gemeint: § 15 Abs 1 und Abs 2 AktG) zu verfügen, wissentlich missbraucht und ihr dadurch einen 50.000 Euro vielfach übersteigenden Vermögensnachteil von rund 1,63 Milliarden Euro betreffend Helmut E***** und 967,2 Millionen Euro betreffend Dkfm. Johann Z***** zugefügt, indem

1/1) Helmut E***** allein

(1) in Kenntnis seiner Pflichten diesen zuwider handelnd - siehe Absätze 2 und 3 - als Vorstand eines österreichischen Kreditinstituts die Gewährung von Krediten an Gesellschaften des Dr. F***** beschlossen, die unten angeführten Handlungen gesetzt und - teils dadurch - die Überweisung von Beträgen im Gesamtausmaß von 750 Millionen USD an diese Gesellschaften veranlasst hat, denen zur Zeit der Zuzählung ein höchstens mit insgesamt rund 76 Millionen USD zu bewertender Kreditrückzahlungsanspruch gegenüberstand, wodurch die B***** zu diesem Zeitpunkt einen in der Differenz zwischen hingegebener Kreditvaluta und Rückzahlungsanspruch gelegenen, 50.000 Euro übersteigenden Schaden von - je zum Zuzählungstag umgerechnet - rund 590,4 Millionen Euro erlitt, und zwar die Kreditgewährungen

a) im Juli 1995 an die Cap***** Inc über 200 Millionen USD, deren Zuzählung am 29. September 1995 erfolgte, wobei der Kredit am 26. Jänner 1996 auf die Cap***** Ltd übertragen und das Engagement am 26. Juli 1996 beendet wurde,

b) am 23. Jänner 1996 an die Glo***** Ltd über 225 Millionen USD, deren Zuzählung am 7. Februar 1996 erfolgte, wobei der Kredit am 18. März 1997 auf die Gl***** Ltd übertragen wurde,

c) am 23. Jänner 1996 an die I***** Ltd über 125 Millionen USD, wobei der Kredit am 18. März 1997 auf die Fi***** Ltd übertragen und ab April 1998 ausgenutzt wurde,

d) am 18. März 1997 an die St***** Ltd über 200 Millionen USD, deren Ausnützbarkeit ab diesem Tag gegeben war;

(2) gegen nachfolgende Pflichten wurde dabei dadurch verstoßen, dass die Kreditgewährung erfolgte

a) ohne das mit dieser Großveranlagung verbundene besondere bankgeschäftliche Risiko angemessen zu begrenzen, insbesondere ohne ausreichende Kreditsicherheiten (§ 27 Abs 1 BWG),

b) ohne die damit verbundenen bankgeschäftlichen Risiken durch angemessene Strategien und Verfahren zu steuern, zu überwachen und zu begrenzen (§ 39 Abs 1 BWG),

c) unter Täuschung des Aufsichtsrats darüber, dass eine genehmigungspflichtige Großveranlagung vorliegt und ohne eine wirksame Zustimmung des Aufsichtsrats zu dieser Großveranlagung einzuholen (§ 27 Abs 4 BWG),

d) ab 23. Jänner 1996 entgegen der erklärten sogenannten 'Selbstbindung', also der Verpflichtung des Vorstands, vor Ausweitung der Geschäfte mit Dr. F***** über das Volumen von 400 Millionen USD hinaus die Zustimmung des Aufsichtsrats einzuholen,

e) unter Überschreitung der durch § 27 Abs 5 BWG mit zu den Tatzeitpunkten mit 40 % der anrechenbaren Eigenmittel des Kreditinstituts bzw der anrechenbaren konsolidierten Eigenmittel der Kreditinstitutsgruppe festgelegten Grenze für einzelne Großveranlagungen,

f) wider die Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters (§ 84 Abs 1 AktG) sowie gegen das Wohl des Unternehmens unter Berücksichtigung der Interessen der Aktionäre und der Arbeitnehmer sowie des öffentlichen Interesses (§ 70 Abs 1 AktG),

g) entgegen den satzungsgemäßen Regelungen über die Genehmigungspflicht von 4 % der anrechenbaren Eigenmittel übersteigenden Krediten iSd § 27 BWG ohne solche Zustimmung des Kreditausschusses des Aufsichtsrats (§ 6 Abs 2 Z 1 der Satzung der B***** iVm § 2 Abs 1 Z 1 der Geo des Aufsichtsrats);

(3) gegen die angeführten Pflichten wurde dadurch verstoßen, dass Helmut E***** im Wissen um den Sachverhalt

a) keine rechtlich und faktisch durchsetzbaren Sicherheiten in ausreichender Höhe vereinbart oder beschafft hat, sondern der B***** lediglich - im Verlustfall zwangsläufig wertlose - Anteile an den Kredit nehmenden Sondergesellschaften, die abgesehen von der jeweiligen Kreditvaluta und den 20 % zusätzlichen Kapitals ohne jedes Vermögen waren, und weiters Rechte auf die Vermögensstände auf Teile jener Konten und Depots, über die diese Geschäfte abgewickelt wurden, verschafft hat, sodass sich die Bank letztlich an ihren eigenen, höchst riskanten Krediten besichert hat (Kurzschlusssicherung),

b) dem ihm als sehr risikolastig bekannten Dr. F***** durch Gestaltung der Verträge und die praktische Abwicklung der Geschäftsbeziehung ermöglicht hat, mit dem Geld der Bank Geschäfte mit jedweden marktgängigen Finanzinstrumenten über Broker oder direkt ohne jede Einschränkung, insbesondere ohne Verpflichtung zu Absicherungsmaßnahmen oder irgendeiner Risikobegrenzung, einzugehen, sohin hoch riskant zu spekulieren, und keinen hinreichenden und durchsetzbaren Einfluss der B***** auf die grundlegenden Veranlagungsentscheidungen und deren Risikoneigung beabsichtigt, vereinbart oder ausgeübt hat,

c) für die Gewährung der Kredite und das mit diesen übernommene unverantwortlich hohe Risiko lediglich ein nicht äquivalentes erfolgsunabhängiges Entgelt in Höhe des Zinssatzes USD-Libor mit einem Zuschlag von 2 %, teils 2,5 % p.a. sowie - teils - eine Provision für die Einräumung der Kredite (Up-Front-Fee) von 2,5 % vereinbarte, und so die B***** am allfälligen Gewinn der Kreditnehmer bei Verwirklichung der durch das hohe Risiko auch möglichen Chance nicht anteilig partizipieren ließ, während die B***** einen Verlust der Kreditsumme bei Verwirklichung der durch das hohe Risiko gegebenen Gefahr in wirtschaftlicher Betrachtung allein zu tragen hatte, insbesondere weil wegen der angewandten hohen Hebelwirkung (Leverage) auch die 20 % der Kreditvaluta an zusätzlichem, nicht von der B***** stammendem Kapital keine beachtenswerte Sicherheit boten, wodurch eine schwerwiegende Störung des Äquivalenzverhältnisses zwischen Risiko und Chance bewirkt wurde,

d) weder eine Risikoanalyse der Kreditnehmer noch eine Einschätzung der Gefahr, bei den beabsichtigten und stattgefundenen Veranlagungen das eingesetzte Kreditkapital zu verlieren, und insgesamt keine ausreichende Abwägung der Gefahr des Kreditausfalls beabsichtigt, vorgenommen oder beauftragt hat, sondern im Gegenteil Art und Ausmaß des hohen Risikos dieser Geschäfte wider besseres Wissen durch getrennte Betrachtung der Kreditnehmer und unrichtige Darstellung derselben als mehrere, voneinander unabhängige Veranlagungen 'wie in sichere Investmentfonds' bewusst verharmlost hat,

e) den Aufsichtsrat teils unmittelbar, teils im Umweg über dessen Vorsitzenden, über die Struktur der Geschäfte, das ihm bekannte, mit diesen zwangsläufig verbundene hohe Risiko und die mit den Kreditnehmern getroffenen Vereinbarungen dadurch bewusst unrichtig informiert hat, dass Helmut E***** schon aus damaliger Sicht teils selbst wahrheitswidrig erklärte, teils die Erklärungen des Dkfm. Johann Z***** unterstützte oder sie nicht richtig stellte,

aa) bei den bis 1994 durchgeführten Sondergeschäften habe die Österreichische Nationalbank keinerlei Gesetzesverletzungen oder unübliche Gesamtumstände festgestellt, es sei mit diesen Geschäften kein Klumpenrisiko verbunden gewesen, während im Bericht der Oesterreichischen Nationalbank festgehalten ist, dass es hierfür Indizien gibt und Kredite offenbar bloß technisch zerlegt wurden,

bb) lediglich 'formale Mängel' seien in diesem Zusammenhang aufgezeigt worden, während tatsächlich erhebliche inhaltliche Mängel festgestellt wurden, die sowohl die Struktur als auch die Abwicklung der Geschäfte bis 1994 betrafen,

cc) die nunmehr beabsichtigten Geschäfte seien mit 'äußerst geringem Risiko behaftet', es handle sich aus Sicht des Kreditinstituts um 'keine Spekulationsgeschäfte', während die B***** aufgrund der Struktur der Geschäfte am Risiko großer Verluste teilnahm, Helmut E***** bekannt war, dass Dr. Wolfgang F***** große Risiken eingeht und die B***** nicht verhältnismäßig am allfälligen Ertrag beteiligt war,

dd) die Kredite würden über Investmentfondsgesellschaften abgewickelt, die 'durchaus mit unseren Investmentfonds vergleichbar' seien, während es sich tatsächlich um - mit Ausnahme des Kredits und weiteren Kapitals von 20 % - vermögenslose Special Purpose Companies handelte, die in weitgehend unregulierten Off-Shore-Destinationen domiziliert waren,

ee) die B***** werde monatliche Depotaufstellungen erhalten, 'wobei diese die Vermögenswerte nachvollziehbar und bewertet darstellen werden' und der laufenden Kontrolle dienen, während dies gar nicht wirklich beabsichtigt war und Helmut E***** schon vor der Fälligkeit der ersten Depotaufstellung darauf verzichtete,

ff) Konten und Gesellschaftsanteile der Kreditnehmer seien wirksam verpfändet und stünden als Sicherheit zur Verfügung, während tatsächlich vorrangige Rechte der Broker erlaubt und die Gesellschaften mit Ausnahme der Veranlagung vermögenslos waren,

gg) die Gesellschaften des Dr. F***** Ro***** Ltd und I***** Ltd genössen internationales Renommee, während es dafür tatsächlich keine Hinweise gab, sondern vielmehr kritische - die Risikoneigung betonende Berichte - vorlagen,

hh) die Innenrevision werde in die laufende Kreditkontrolle eingebunden und gemeinsam 'mit dem für diese Kreditfälle zuständigen Vorstandsmitglied monatliche Überprüfungen' durchführen, während von Anfang an geplant war, die Innenrevision lediglich jährlich prüfen zu lassen und dieser wesentliche Informationen vorenthalten wurden,

ii) im schlechtesten Fall würden 7 bis 10 % Verlust eintreten, sodass zufolge des von dritter Seite eingebrachten nachrangigen Kapitals von 20 % der Kreditsumme kein Schaden für die B***** entstehen könne, während diese tatsächlich am Risiko großer Verluste teilnahm, ohne andererseits verhältnismäßig am allfälligen Ertrag beteiligt zu sein,

jj) die Geschäfte müssten nicht vom Aufsichtsrat genehmigt werden, aber der Vorstand werde - im Rahmen einer Selbstbindung - bei jeder Ausweitung die zustimmende Kenntnisnahme des Aufsichtsrats einholen, während es sich tatsächlich um eine genehmigungspflichtige Großveranlagung handelte und der Vorstand den Aufsichtsrat über Ausweitungen des Volumens über 400 Millionen USD hinaus nicht hinreichend informierte,

kk) das Risiko werde dadurch gestreut, dass zwischen zehn und fünfzig Papiere, im Fall von US-Bundesschatzscheinen allenfalls nur ein Wertpapier, gehalten würden und dadurch ein sicheres Geschäft suggeriert, während E***** bekannt war, dass Dr. F***** in Derivate und ähnliche hochriskante Finanzinstrumente investierte und weder eine Diversifizierung noch eine Begrenzung einzelner Risiken vereinbart war;

weiters gegen die im Folgenden angeführten Pflichten dadurch verstoßen, dass Helmut E***** im Wissen um den Sachverhalt

f) qualitativ und quantitativ keine hinreichende Information über die Veranlagung der Mittel durch Dr. F***** vereinbart oder ausgetauscht und gegebene Informationen nicht überprüft, sondern sich für die B***** mit nicht aussagekräftigen und unverbindlichen, monatlichen ohne Gewähr erteilten Bestätigungen darüber, dass ein pauschaler Net Asset Value der Veranlagungen 120 % der gewährten Kreditmittel übersteigt, begnügt, auf vereinbarte monatliche und jährliche detaillierte Depot- und Positionsaufstellungen verzichtet und sich auf etwa alle zwei Wochen geführte Telefonate mit Dr. F*****, deren Inhalt er keiner ausreichenden Bewertung oder Überprüfung zuführte, beschränkt hat,

g) zu Jahresbeginn 1996 der Zuzählung weiterer Kredite zustimmte, weshalb die - an die für Zwecke der Großveranlagung zusammenzurechnenden Gesellschaften des Dr. F***** - ausgeliehenen Mittel von März 1996 bis Oktober 1998 durchgehend 25 % der anrechenbaren Eigenmittel der Kreditinstitutsgruppe B***** überstiegen,

h) zu Jahresbeginn 1997 wiederum der Zuzählung zusätzlicher Kredite zustimmte, weshalb die - an die für Zwecke der Großveranlagung zusammenzurechnenden Gesellschaften des Dr. F***** - ausgeliehenen Mittel von März 1997 bis Oktober 1998 durchgehend 40 % der anrechenbaren Eigenmittel der Kreditinstitutsgruppe B***** überstiegen,

i) die einzelnen angeführten Geschäfte mit den vollständigen Informationen nicht dem Kreditausschuss des Aufsichtsrats zur Entscheidung vorlegte, wie es die satzungsgemäßen Regelungen forderten;

1/2) Helmut E***** allein im September und Oktober 1998 in Wien

a) durch Täuschung über den Zweck und das Risikopotential des Kredits durch die Behauptung, es würden sichere japanische Staatsanleihen angekauft, während tatsächlich hoch riskante spekulative Finanzinstrumente erworben werden sollten, die Zustimmung der Vorstandsmitglieder Mag. Dr. Christian Bü***** und Mag. Hubert K***** sowie des Aufsichtsrats für einen Kredit an die Na***** Ltd in Höhe von 89 Millionen USD erschlichen und diesem unter wissentlicher Missachtung der in Urteilspunkt II/1/1/(2) angeführten Pflichten auch selbst zustimmte, wodurch der B***** mangels Rückführung am 29. September 1998 ein Schaden im Ausmaß der Darlehenssumme von 76.209.287 Euro entstand;

b) entfällt

2) Helmut E***** und Dkfm. Johann Z***** im Zeitraum von 26. Oktober 1998 bis 6. Mai 1999 in Wien unter wissentlicher Missachtung der in Urteilspunkt II/1/1/(2) angeführten Pflichten, unter Verheimlichung der relevanten Umstände vor dem Aufsichtsrat, durch Darstellung eines weit überhöhten Wertes des von Dr. Wolfgang F***** als Sicherheit für das bestehende Obligo zur Verfügung gestellten Vermögens sowie durch Verschweigen des tatsächlichen Wertes dieses Vermögens, insbesondere der Ankaufspreise und der eigenen, in Anklagepunkt II/1 - und bei Helmut E***** darüber hinaus in Urteilspunkt I/A/1 - dargestellten Mitwirkung an den Verlusten die für die Beschlussfassung maßgebliche Zustimmung anderer Vorstandsmitglieder zu Krediten und Veranlagungen herbeiführten und diese auch selbst unter den in Urteilspunkt VI angeführten Umständen beschlossen und mittrugen, die Grundlage und Voraussetzung für den Transfer weiterer frischer Geldmittel an Gesellschaften des Dr. Wolfgang F***** waren, nämlich

a) am 26. Oktober 1998 die Zustimmung von Mag. Hubert K***** und Dr. Josef S***** dazu, eine Anleihe der H***** (richtig: H*****) Ltd von 250 Millionen USD über die B***** I***** Ltd und die liechtensteinische A*****, Schaan, sowie unter Einschaltung der liechtensteinischen Stiftungen Be*****, Bia***** und T***** zu zeichnen, wodurch der B***** am 28. Oktober 1998 ein in Wertverlust gelegener Schaden von insgesamt 295.468.042 Euro entstand;

b) am 26. und 27. Oktober 1998 die Zustimmung von Mag. Hubert K***** und Dr. Josef S*****, der O***** Ltd einen Kredit von 80 Millionen USD über die B***** I***** Ltd zu gewähren und im November 1998 eine Aufstockung des Kredits von 10 Millionen USD beschlossen, wodurch der B***** im Ausmaß von 80 Millionen USD am 28. Oktober 1998 und im Übrigen am 13. November 1998 im Ausmaß von 10 Millionen USD insgesamt ein in nicht rückgeführter Kreditvaluta gelegener Schaden in Höhe des Darlehens von zu den Zeitpunkten des Schadenseintritts 76.320.193,59 Euro entstand;

c) am 17. Februar 1999 die Zustimmung von Mag. Hubert K***** und Dr. Josef S*****, eine Anleihe der Fe***** Ltd um 34 Millionen USD aufzustocken, wodurch der B***** am 22. Februar 1999 ein in Wertverlust gelegener Schaden im Ausmaß des Erhöhungsbetrags von 30.951.297 Euro entstand;

d) am 21. April 1999 die Zustimmung Mag. Hubert K*****s und Dr. Josef S*****s, der Kr***** BV und der He***** BV Kredite von 25 und 35 (ergänze: Millionen) USD, insgesamt 60 Millionen USD, zwecks Zeichnung von weiteren Anleihen der H***** (richtig: H*****) Ltd zu gewähren, wodurch der B***** am 6. Mai 1999 ein in nicht rückgeführter Kreditvaluta gelegener Schaden in Höhe der Darlehen von gesamt 64.802.760 Euro entstand;

e) am 30. November 1998 der Ro***** Ltd bzw einer anderen Gesellschaft des Dr. F***** 48 Millionen USD ohne vertragliche Grundlage - die erst am 14. Dezember 1998 durch Zeichnung einer Anleihe der Fe***** Ltd nachgetragen wurde - zur Verfügung stellten, wodurch der B***** unverzüglich ein Schaden in Höhe dieser Zuwendung von 41.606.584 Euro entstand;

f) am 14. Jänner 1999 den Erwerb einer Anleihe der Cl***** Ltd um 3.360.000.000 japanische Yen veranlassten, wodurch der B***** am 14. Jänner 1999 unter Einrechnung der in Punkt e genannten Zahlung ein in Wertverlust gelegener Schaden von 25.320.27 (gemeint: 25.320.270; vgl US 244) Euro entstand;

3) Helmut E***** und Dkfm. Johann Z***** am 22. Dezember 1999 in Wien unter wissentlicher Missachtung der in Urteilspunkt II/1/1/(2) angeführten Pflichten einen Vorstandsbeschluss über die Veranlagung von 350 Millionen Euro in sogenannte 'U*****-Bonds' dadurch herbeiführten, dass sie diesen initiierten, ihm zustimmten, die Zustimmung der Vorstandsmitglieder Mag. Hubert K*****, Dr. Josef S***** und Mag. Dr. Christian Bü***** erschlichen und diese zur Unterfertigung der bezughabenden Verträge bewegten, indem sie tatsachenwidrig behaupteten,

? der Portfoliomanager Kaveh Al***** übernehme die Vermögensverwaltung, und verschwiegen, dass Dr. Wolfgang F***** allein als Manager für die Veranlagung verantwortlich sei und Zugriff auf die gesamten Vermögenswerte haben werde,

? dass über 22,5 % Eigenmittel des Anleiheemittenten oder von Dritten der Veranlagung unterlegt werden, und dabei verschwiegen, dass in wirtschaftlicher Betrachtungsweise die B***** auch dieses Kapital beisteuern werde,

? dass das Kapital risikoarm in sieben voneinander unabhängigen Risikoklassen veranlagt werde, wohingegen es tatsächlich in einem einzigen Fonds gemeinsam verwaltet werden sollte, und verschwiegen, dass die Veranlagung ein unverantwortlich hohes Verlustpotential aufweisen werde, sowie Helmut E***** auch dadurch, dass er zwischen März und April 2000 von Dr. F***** verlangte, mit diesen Geldern aggressiv und zu risikoreich zu veranlagen, wodurch der B***** zwischen März und April 2000 ein in verlorenem Anlagekapital gelegener Schaden von 350.000.000 Euro entstand, sowie

4) Helmut E***** und Dkfm. Johann Z***** im Dezember 1999 in Wien unter wissentlicher Missachtung der im Urteilspunkt II/1/1/(2) angeführten Pflichten veranlassten, dass die drei liechtensteinischen Stiftungen Be*****, Bia***** und T***** insgesamt drei Kredite an die wirtschaftlich Dr. F***** zugehörigen Gesellschaften Wo***** Ltd, M***** Ltd und L***** Ltd über in Summe 80.449.023 Euro gewährten, die ihre Mittel in Anleihen der Wo***** C***** Ltd, Mo***** Ltd und L***** I***** Ltd investierten, die ihrerseits das Kapital der Ro***** G***** Ltd zur gemeinsam mit den zu Punkt II/3 angeführten Beträgen gebündelten hoch riskanten Veranlagung in weitere so genannte 'U*****-Bonds' durch Dr. F***** übertrugen, wodurch der B***** zwischen März und April 2000 ein Schaden von 80.449.023 Euro entstand;

5) Helmut E***** und Dkfm. Johann Z***** in der ersten Woche des Jahres 2001 in Wien im Wissen darum, dass im Auftrag der Kreditnehmer Provisionen an Dritte zu zahlen sind, in Form von Krediten gekleidete Zahlungen, die zur Speisung eines Geldkreislaufs dienten, an die vier US-Gesellschaften Ad***** Inc, die NU ***** Inc, die U***** Inc und die S ***** Inc im Vorstand genehmigten, Helmut E***** auch vorgeschlagen und betrieben, wobei der Geldkreislauf von der B***** ausging und über die Oa***** Ltd, die In***** Ltd sowie in einem weiteren Schritt über die Stiftungen Be*****, Bia*****, T***** und Gle***** letztlich wiederum der B***** zugute kam, wodurch die B***** einen in diesen Provisionszahlungen zu Lasten von Vermögenswerten, die sonst dem Kreditinstitut selbst zugute gekommen wären, gelegenen Vermögensnachteil im Gesamtausmaß von 2.309.512 Euro erlitt, der eintrat durch Überweisungen

a) am 6. Februar 2001 von der Oa***** Ltd an M. Ha***** von 128.835 Euro (120.000 USD),

b) am 8. Februar 2001 von der Oa***** Ltd an die Ad***** Inc von 588.118 Euro (540.000 USD),

c) am 18. Dezember 2001 von der Gle***** Foundation an die Ta***** Ltd von 774.941 Euro (700.000 USD),

d) am 4. April 2003 von der Gle***** Foundation an die UC ***** Ltd von 307.438 Euro (330.000 USD),

e) am 6. Mai 2003 von der Gle***** Foundation an die We***** S.A. von 262.256 Euro (300.000 USD) und

f) am 1. April 2005 von der Le***** Ltd an Ga***** von 247.924 Euro (320.000 USD);

(III) Mag. Peter N***** durch Mitwirkung an der Ausarbeitung und durch Umsetzung der in (den) Urteilspunkt(en) I/A und II angeführten Kredite und Veranlagungen, durch Überwachung deren Abwicklung, durch Vorbereitung von Anträgen an den Vorstand und Berichten an den Aufsichtsrat, durch insbesondere in Protokollführung gelegener Mitwirkung an den Vorstandssitzungen, durch Anweisungen an Bankmitarbeiter zur Umsetzung von zu Unrecht zustande gekommenen Beschlüssen des Vorstands, durch Bestätigung des Wertes von durch Dr. Wolfgang F***** der B***** als Sicherheit übertragenem Vermögen sowie durch Anweisungen zur Überweisung von Mitteln der Bank, durch Verhinderung von Überprüfungen von Transaktionen durch die berufenen Fachabteilungen in der B*****, durch Zahlungsanordnungen und durch den Abschluss von Verträgen zwischen Gesellschaften des B*****-Konzerns und Dr. Wolfgang F***** zuzurechnenden Gesellschaften, teils die ihm als A-Direktor der B***** I***** Ltd, Dublin, durch Rechtsgeschäft eingeräumte Befugnis, über deren Vermögen zu verfügen, wissentlich missbraucht, teils im Wissen um den Befugnismissbrauch Helmut E*****s und Dkfm. Johann Z*****s, zur Ausführung strafbarer Handlungen beigetragen (§ 12 dritter Fall StGB), wodurch die B***** einen 50.000 Euro übersteigenden Schaden von gesamt rund 1 Milliarde Euro erlitt,

1) von September 1999 bis Dezember 2000 zu den in den Urteilspunkten I/A/1/c und I/A/1/d dargestellten Straftaten des Helmut E*****;

2) von Oktober 1998 bis 20. November 2000 zu den in den Urteilspunkten II/2 bis II/4 dargestellten Straftaten von Helmut E***** und Dkfm. Johann Z*****,

3) von 23. Oktober 1998 bis 14. März 2003 zu den im Urteilspunkt V dargestellten Straftaten der Vorstandsmitglieder Helmut E*****, Dkfm. Johann Z*****, Mag. Dr. Christian Bü*****, Mag. Hubert K***** und Dr. Josef S***** sowie

4) im Februar, März, April und Dezember 2001 sowie im März 2005 in Wien zu den in Urteilspunkt II/5 dargestellten Tathandlungen von Helmut E***** und Dkfm. Johann Z***** in Bezug auf den auf die dortigen Punkte II/5/a, b, c und f entfallenden Vermögensnachteil von 1.739.818 Euro;

(V) Helmut E*****, dieser jedoch nur zu den Urteilspunkten V/1 bis V/5, weiters Dkfm. Johann Z*****, Mag. Dr. Christian Bü*****, Mag. Hubert K***** und Dr. Josef S***** sowie - nur zu Urteilspunkt V/6 - Mag. Peter N***** in Wien als Mitglieder des Vorstands der B***** in Jahresabschlüssen die Verhältnisse der Gesellschaft bzw der Kreditinstitutsgruppe unrichtig wiedergegeben und erhebliche Umstände verschwiegen,

1) hinsichtlich der Jahresabschlüsse 1998, indem sie

a) am 19. Februar 1999 in der Bilanz der B***** die Forderungen an die Tochtergesellschaften B***** I***** Ltd, A*****, Schaan, A***** H*****, München, und Au***** aus (letztlich) den in den Urteilspunkten II/1/a (Na*****), II/1/b (Arbitrage-Gesellschaften) und II/2/b (O*****) angeführten Geschäften fälschlich mit ihrem vollen Wert ohne Wertberichtigung auswiesen, wodurch die Darstellung der Aktiva erheblich überhöht erfolgte;

b) am 12. März 1999 in der Bilanz der Kreditinstitutsgruppe B***** die Forderungen an die Stiftungen Be*****, Bia***** und T***** aus den in Punkt V/1/a angeführten Geschäften ebenso fälschlich und erheblich überhöht auswiesen;

2) hinsichtlich der Jahresabschlüsse 1999, indem sie

a) am 21. Februar 2000 in der Bilanz der B***** die Forderungen an die Tochtergesellschaften B***** I***** Ltd, A*****, Schaan, A***** Ltd und Au***** aus (letztlich) den in den Urteilspunkten I/A/1 (Ro*****), II/1 (Arbitrage-Gesellschaften, Na*****) und II/2 (H***** [richtig: H*****], O*****, Fe*****, Kr*****/He*****) angeführten Geschäften fälschlich zu ihrem Nennwert ohne Wertberichtigung auswiesen], wodurch die Darstellung der Aktiva erheblich überhöht erfolgte;

b) am 10. März 2000 in der Bilanz der Kreditinstitutsgruppe B***** Forderungen insbesondere an die Stiftungen Be*****, Bia***** und T***** aus den in Punkt V/2/a angeführten Geschäften ebenso fälschlich und erheblich überhöht auswiesen;

3) hinsichtlich der Jahresabschlüsse 2000, indem sie

a) am 5. März 2001 in der Bilanz der B***** Forderungen an die externen Schuldner He***** BV, Kr***** BV, D***** Ltd, an die Be***** Stiftung, Bia***** Foundation, T***** Stiftung und die Gle***** Stiftung sowie an die Tochtergesellschaften B***** I***** Ltd, A***** H*****, Wien, aus den in den Urteilspunkten I/A/1/a (Ro*****), II/2/c, II/2/e und II/2/f (Fe***** und Cl*****), II/2/d (Kr***** und He*****) angeführten Geschäften sowie aus Kontoverbindungen fälschlich mit ihrem vollen Wert ohne Wertberichtigung auswiesen, wodurch die Darstellung der Aktiva erheblich überhöht erfolgte;

b) am 14. März 2001 in der Bilanz der Kreditinstitutsgruppe B***** die Forderungen an die im vorigen Anklagepunkt V/3/a angeführten externen Schuldner und an Ro***** Ltd aus den in Punkt V/3/a angeführten Geschäften ebenso fälschlich und erheblich überhöht auswiesen;

4) hinsichtlich der Jahresabschlüsse 2001, indem sie

a) am 5. März 2002 in der Bilanz der B***** Forderungen an die externen Schuldner Ad***** Inc, die NU ***** Inc, die U***** Inc und die S ***** Inc, an die Be***** Stiftung, Bia***** Foundation, T***** Stiftung und die Gle***** Stiftung sowie an die Tochtergesellschaften B***** I***** Ltd, A*****, Schaan, die Gesellschaften V***** Ltd, Jersey, Fir***** Ltd, BVI, Bo***** Ltd, BVI, Co***** Ltd, BVI, Moo***** Ltd, BVI, und CD***** Ltd, Jersey, aus den in den Urteilspunkten II/3 und II/4 ('U*****-Bonds') sowie II/5 (vier US-Gesellschaften) angeführten Geschäften sowie aus Kontoverbindungen fälschlich mit ihrem vollen Wert ohne Wertberichtigung auswiesen, wodurch die Darstellung der Aktiva erheblich überhöht erfolgte;

b) am 12. März 2001 (richtig: 2002) in der Bilanz der Kreditinstitutsgruppe B***** die Forderungen an die im vorigen Urteilspunkt V/4/a angeführten externen Schuldner und Vermögenswerte aus den in Punkt V/4/a angeführten Geschäften ebenso fälschlich und erheblich überhöht auswiesen;

5) hinsichtlich der Jahresabschlüsse 2002, indem sie

a) am 28. Februar 2003 in der Bilanz der B***** Forderungen an die externen Schuldner Ad***** Inc, die NU ***** Inc, die U***** Inc und die S ***** Inc, an die Be***** Stiftung, Bia***** Foundation, T***** Stiftung und die Gle***** Stiftung sowie an die CAP H***** AG bzw deren Treuhänder, weiters an die Tochtergesellschaften B***** I***** Ltd, A*****, Schaan, A***** Ha***** Ltd, Guernsey, Au*****, Balzers, die Gesellschaften V***** Ltd, Jersey, Fir***** Ltd, BVI, Bo***** Ltd, BVI, Co***** Ltd, BVI, Moo***** Ltd, BVI, und CD***** Ltd, Jersey, aus den in den Urteilspunkten I/A und II angeführten Geschäften (Sondergeschäfte), aus den Geschäften im Zusammenhang mit dem Casino in Jericho sowie aus Kontoverbindungen fälschlich mit ihrem vollen Wert ohne Wertberichtigung auswiesen, wodurch die Darstellung der Aktiva erheblich überhöht erfolgte;

b) am 14. März 2003 in der Bilanz der Kreditinstitutsgruppe B***** die Forderungen an die im vorigen Urteilspunkt V/5/a angeführten externen Schuldner und an Sh***** Ltd, Liechtenstein, und Vermögenswerte aus den in Punkt V/5/a angeführten Geschäften ebenso fälschlich und erheblich überhöht auswiesen;

6) hinsichtlich der Jahresabschlüsse für 2003, indem sie

a) am 27. Februar 2004 aus den zu Punkt 5. angeführten Gründen eine erheblich unrichtige und darüber hinaus sogar im Sinn des § 202 Abs 1 Z 2 AktG nichtige Schlussbilanz für das Jahr 2002 als Eröffnungsbilanz für das Jahr 2003 heranzogen, anstatt eine richtige Eröffnungsbilanz zu erstellen, wodurch ein unrichtiger Ergebnisvortrag und insbesondere ein erheblich unrichtiger Jahresertrag ausgewiesen wurden; sowie, indem sie den die Forderungen gegen die CAP H***** AG (siehe auch Anklagepunkt V/5/a) betreffenden Geschäftsfall unrichtig darstellten und die richtigen Auskünfte verschwiegen;

b) am 15. März 2004 in der Bilanz der Kreditinstitutsgruppe B***** die in Punkt a dargestellten Positionen unrichtig auswiesen;

(XI) Helmut E***** und Günter W***** zwischen Anfang 2004 und Mitte 2005 in Wien als Mitglieder des Vorstands der Ös***** Privatstiftung, kurz ÖG*****

1) in den Jahresabschlüssen der ÖG***** für die Jahre 2002, 2003 und 2004 deren Verhältnisse unrichtig wiedergegeben und erhebliche Umstände verschwiegen, indem sie die am 20. Dezember 2002 an die B*****, die B***** I***** Ltd, die A*****, Balzers, die A***** Ltd, Guernsey, die Au*****, Balzers, erteilten Kreditaufträge über insgesamt 1,512 Milliarden Euro für die liechtensteinischen Stiftungen Be***** (Stiftung), Bia***** (Foundation) und T***** (Stiftung) sowie für die A*****, Balzers, die B***** I***** Ltd, Dublin, die CD***** Ltd, Jersey, die V***** Ltd, Jersey, die Bo***** Ltd, BVI, die Fir***** Ltd, BVI, die Moo***** Ltd, BVI, und die Co***** Ltd, BVI, entgegen den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung nicht auswiesen, insbesondere keine Rückstellung dafür bildeten (§ 41 Z 1 PSG) und

2) in Auskünften, die nach § 272 UGB einem Stiftungsprüfer der Privatstiftung zu geben waren, erhebliche Umstände verschwiegen und die Verhältnisse der Privatstiftung unrichtig wiedergegeben, indem sie die vorher angeführten Kreditaufträge dem Stiftungsprüfer verschwiegen haben.“

Der Oberste Gerichtshof sieht sich veranlasst, im folgenden Schaubild einen chronologischen Überblick der im Einzelnen vorgeworfenen Taten unter Angabe der deshalb jeweils zur Verantwortung gezogenen Personen zu verschaffen, wobei zur besseren Nachvollziehbarkeit auch die Bezeichnungen der Schuldsprüche laut Ersturteil angeführt werden:

Strafbare Handlung

Tatzeit

Verurteilte

Urteils-punkt

Tat

Untreue

§ 153 Abs 1 und Abs 2 zweiter Satz StGB

Juli 1995

23. Jänner 1996

23. Jänner 1996

18. März 1997

Helmut E*****

II 1.1 (1) a

II 1.1 (1) b

II 1.1 (1) c

II 1.1 (1) d

200 Mio USD Kredit an Cap***** Ltd

225 Mio USD Kredit an Glo***** Ltd

125 Mio USD Kredit an I***** Ltd

200 Mio USD Kredit an St***** Ltd

Untreue

Frühjahr 1998

bis

September 1998

Helmut E*****

I A 1 e

Machthaber von Fi***** Ltd, Gl***** Ltd und

St***** Ltd veranlasst, mit Kreditmitteln der B***** erworbene Finanzinstrumente nicht zu liquidieren; Schaden: 46 Mio Euro

Untreue

September und

Oktober 1998

Helmut E*****

II 1 2

89 Mio USD Kredit an Na***** Ltd

Untreue

1.

26. Oktober 1998

2.

26. und 27. Oktober 1998

Helmut E*****

Dkfm. Z*****

Mag. N*****

Günter W*****

Mag. Dr. Bü*****

Mag. K*****

Dr. S*****

Dr. F*****

Dr. R*****

II 2 a und b

II 2 a und b

III 2

IV 2

VII nur 1.

VI 1

VI 2

VIII 4 nur 2.

IX 1

1.

Zeichnen einer Anleihe der H***** Ltd von 250 Mio USD über die B***** I***** Ltd und die liechtensteinsche A*****, Schaan, sowie unter Einschaltung der liechtensteinschen Stiftungen Be***** Bia***** T*****

2.

80 Mio USD Kredit über B***** I***** Ltd an O***** Ltd

Untreue

13. November 1998

Helmut E*****

Dkfm. Z*****

Mag. N*****

Dr. F*****

II 2 b

II 2 b

III 2

VIII 4

Aufstockung des Kredits an O***** Ltd um 10 Mio USD

Untreue

30. November 1998

Helmut E*****

Dkfm. Z*****

Mag. N*****

II 2 e

II 2 e

III 2

48 Mio USD Zuwendung an Ro***** Ltd

ohne vertragliche Grundlage, die am 14. Dezember 1998 durch Zeichnung einer Anleihe der Fe***** Ltd nachgetragen wurde

Untreue

14. Jänner 1999

Helmut E*****

Dkfm. Z*****

Mag. N*****

Mag. K*****

Dr. S*****

II 2 f

II 2 f

III 2

VI 1

VI 2

Veranlassen des Erwerbs einer Anleihe der Cl***** Ltd

um 3.360.000.000 japanische Yen

Untreue

17. Februar 1999

Helmut E*****

Dkfm. Z*****

Mag. N*****

Mag. K*****

Dr. S*****

II 2 c

II 2 c

III 2

VI 1

VI 2

Aufstocken der Anleihe der

Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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