RS OGH 1964/9/11 10Os90/64, 10Os126/67, 12Os192/68, 12Os136/72, 10Os33/73, 12Os85/74, 12Os78/75, 9Os

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 11.09.1964
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Norm

StGB §83
StGB §105 D
StGB §105 E
StGB §107

Rechtssatz

Stellen die Drohung mit einer Körperverletzung und die dieser sofort folgende Ausführung eine Einheit dar, so ist die Tat nur dem Tatbestand der Körperverletzung zu unterstellen.

Entscheidungstexte

  • 10 Os 90/64
    Entscheidungstext OGH 11.09.1964 10 Os 90/64
  • 10 Os 126/67
    Entscheidungstext OGH 10.10.1967 10 Os 126/67
    Veröff: SSt 38/54 = JBl 1968,435
  • 12 Os 192/68
    Entscheidungstext OGH 11.06.1969 12 Os 192/68
  • 12 Os 136/72
    Entscheidungstext OGH 06.03.1973 12 Os 136/72
  • 10 Os 33/73
    Entscheidungstext OGH 17.04.1973 10 Os 33/73
    Beisatz: Bezieht sich aber die Drohung auf die Zukunft und keinesfalls auf die sofort zugefügte körperliche Beschädigung, muß also das Opfer befürchten, daß "noch etwas" passiert, dann ist ein Schuldspruch wegen § 107 StGB und wegen § 83 StGB gerechtfertigt. (T1)
  • 12 Os 85/74
    Entscheidungstext OGH 10.09.1974 12 Os 85/74
  • 12 Os 78/75
    Entscheidungstext OGH 16.09.1975 12 Os 78/75
    Veröff: RZ 1976/9 S 18
  • 9 Os 137/75
    Entscheidungstext OGH 17.12.1975 9 Os 137/75
    Veröff: SSt 46/79
  • 10 Os 126/76
    Entscheidungstext OGH 05.10.1976 10 Os 126/76
    Vgl; Beisatz: Eintätiges Zusammentreffen von § 105 (§ 106) StGB und § 83 (§ 84) StGB, wenn die ausgeübte Gewalt, eine (mit der Tat nicht zwangsläufig verbundene) Verletzung zur Folge hat. (T2)
  • 12 Os 88/77
    Entscheidungstext OGH 18.08.1977 12 Os 88/77
    Vgl aber; Veröff: SSt 48/61
  • 9 Os 190/77
    Entscheidungstext OGH 29.11.1977 9 Os 190/77
  • 10 Os 142/78
    Entscheidungstext OGH 11.10.1978 10 Os 142/78
    Vgl; Beisatz: Bei mangelnder Kongruenz zwischen angedrohter und zugefügter Verletzung liegen jedenfalls §§ 83 f StGB und § 105 StGB vor. (T3)
  • 12 Os 12/79
    Entscheidungstext OGH 05.04.1979 12 Os 12/79
    Beisatz: Drohung und Verwirklichung des angedrohten Übels uno actu. (T4)
  • 10 Os 165/79
    Entscheidungstext OGH 18.03.1980 10 Os 165/79
    Vgl; Beis wie T3; Beisatz: Hier: Echte Realkonkurrenz § 107 StGB mit § 83 StGB. (T5)
  • 9 Os 179/83
    Entscheidungstext OGH 20.12.1983 9 Os 179/83
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 9 Os 79/85
    Entscheidungstext OGH 26.06.1985 9 Os 79/85
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Versuchter tätlicher Angriff auf einen Beamten nach §§ 15, 270 Abs 1 StGB. (T6)
  • 15 Os 70/90
    Entscheidungstext OGH 07.08.1990 15 Os 70/90
    Vgl auch; Beisatz: Als bloße Ankündigungshandlungen bzw Begleithandlungen sind Drohungen gegenüber einer Körperverletzung subsidiär (scheinbare Realkonkurrenz). (T7)
  • 15 Os 118/90
    Entscheidungstext OGH 20.11.1990 15 Os 118/90
    Vgl; Beisatz: Im Fall einer gleichzeitigen (oder der Androhung unmittelbar nachfolgenden) Zufügung eines mit Nötigungsvorsatz angedrohten Übels kommt (anders als bei der sofortigen Vollziehung einer gefährlichen Drohung im Sinne § 107 StGB) eine Straflosigkeit der betreffenden Drohung infolge ihrer über die Übelsverwirklichung hinausgehenden Zielsetzung nicht in Betracht. (T8)
  • 15 Os 5/96
    Entscheidungstext OGH 28.03.1996 15 Os 5/96
  • 12 Os 84/03
    Entscheidungstext OGH 13.11.2003 12 Os 84/03
    Vgl auch
  • 15 Os 55/13x
    Entscheidungstext OGH 22.05.2013 15 Os 55/13x
    Vgl; Beisatz: Die Anwendung von Gewalt (als gegenwärtiges Übel) ist in der Regel keine Begehungsform einer - das Übel erst in Aussicht stellenden - Drohung. Sie kann eine gefährliche Drohung darstellen, sofern die Gewalt den Umständen nach als Drohung mit der Fortsetzung oder der Steigerung der Gewalttätigkeit zu verstehen ist. (T9)
  • 12 Os 109/17x
    Entscheidungstext OGH 19.04.2018 12 Os 109/17x
    Auch; Beis wie T2; Beisatz: Auch eine Drohung mit dem Tod bei unmittelbar nachfolgender Ausführungshandlung in Form einer – wenngleich nur versuchten – Tötung tritt infolge materieller Subsidiarität zurück, weil das angedrohte Übel sofort verwirklicht wird. Dass das Verbrechen des Mordes bloß versucht wurde, steht diesem Ergebnis nicht entgegen. Denn der Umstand, dass die Begehung einer strafbaren Handlung beim Versuch geblieben ist, ändert nichts an deren Begründung. (T10)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1964:RS0092386

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

17.07.2018
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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