Forum Recht

Guten Tag, im folgenden möchte ich Ihnen eine kleine Geschichte schildern die vermuten lässt dass mein Bruder, der zur Zeit im Koma liegt, versucht wurde getötet zu werden. Laut Angaben der Anamnese des Krankenhauses wurde mein Bruder mit einer Kopfverletzung verursacht durch einen Sturz im Badezimmer eingeliefert. Jedoch erhärtet sich der Verdacht dass seine - mittlerweile nicht mehr - Lebensgefährtin für diesen "Unfall" verantwortlich ist. Mein Bruder liegt nun seit einer Woche im Koma, die linke Hirnhälfte ist völlig zerstört und die Überlebenschancen gleich Null. Seltsamerweise ist die Wunde am Kopf oberhalb, was bei einem Sturz nach hinten nicht möglich sein kann, da die Wunde eigentlich hinten am Kopf sein müsste, auch wenn er seitlich gefallen wäre so müsste doch die Wunde auf der Seite des Kopfes zu sehen sein, jedoch ist die Wunde eben ganz oben am Kopf, als hätte ihn jemand mit einem Gegenstand auf den Kopf geschlagen. Des Weiteren sagte sie dass er angeblich erst am nächsten Tag, von allein, in ein Krankenhaus mehr als 100km entfernt gefahren sein soll. Was ich mir aber auch nicht vorstellen kann da er vermutlich mit einer so offenen Wunde am Kopf verblutet wäre. Dann habe er angeblich, ohne einem Arzt etwas zu sagen, das Krankenhaus verlassen und sei wieder nach Hause gefahren. Hier stellt sich mir schon die Frage: Sollte es stimmen dass er alleine, mit einer klaffenden Wunde am Kopf, über 100km weit in ein Krankenhaus gefahren ist. Ist es dann nicht laut Gesetz die Pflicht des Arztes die Polizei zu verständigen um nach ihm suchen zu lassen? Denn bei Kopfverletzungen darf der Arzt doch nicht mal einen Reverse unterschreiben lassen, falls ich mich da richtig informiert habe. Weiters erhärtet sich der Verdacht eines Gewaltverbrechens, da seine ehemalige Lebensgefährtin im Krankenhaus und auch bei Angehörigen anruft und sich nicht nach seinem Zustand erkundigt, sondern die erste Frage bei jedem Anruf lautet: "Ist er schon tot" Ob mein Bruder eine Lebensversicherung abgeschlossen ist uns leider nicht bekannt, und der Datenschutz wird es uns wohl nicht erlauben darüber Auskunft zu bekommen nehme ich mal an. Angeblich hat mein Bruder, die Angaben das er gestürzt sei selbst gemacht sagt zumindest Sie. Jetzt meine eigentliche Frage: Welche Möglichkeiten habe ich um das untersuchen zu lassen? Reicht es bei der Staatsanwaltschaft Anzeige zu erstatten und wenn ja was genau muss ich da tun? Ich bedanke mich schon jetzt herzlichst für jede helfende Information.

Wenn Sie einen begründeten Tatverdacht aufgrund dieser Indizien haben, würde ich das schon der Polizei / StA melden. Äußern Sie Ihre Vermutungen, wie Sie es hier auch getan haben, dann besteht keine Gefahr wegen einer Verfolgung nach §§ 288, 297 StGB. Ein tragischer Fall, ich wünsche Ihnen und Ihrem Bruder alles Gute und hoffe, dass sich alles klären lässt und sich zum Guten für euch wendet.

Gemäß § 54 Abs 4 ÄrzteG muss auch der behandelnde Arzt Anzeige erstatten, wenn sich der Verdacht ergibt, dass hier eine gerichtlich strafbare Handlung vorliegt. Objektiv liegt zumindest eine schwere KV vor.